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Forum Messe Frankfurt

Messe Frankfurt Locations Talk

Das Digitalformat der Messe Frankfurt speziell für Veranstalter*innen findet zweimal im Jahr zu aktuellen Themen rundum Messen, Kongresse und Events statt. Wechselnde Expertenrunden, moderiert vom Gastgeber Michael Biwer, liefern operative Tipps, fachliche Hintergründe und auch Neuigkeiten aus den Locations der Messe Frankfurt. 

Am 1. Februar haben wir die neue Folge unseres Digitalformats für Veranstalter*innen mit dem Titel „Deep Dive : Sustainability at Events“ gestreamt.

Wie kann eine Nachhaltigkeitsstrategie im Unternehmen strukturell verankert sein? Welchen Mehrwert haben nachhaltige Veranstaltungen? Welche Zielsetzungen der Zukunft über die Klimaneutralität hinaus erwarten uns?

Darüber sprachen Ben Wielgus, Head of Sustainability, Informa und Vivien Altmann-Morelli, Sustainability Management, Messe Frankfurt sehr offen und detailliert mit Gastgeber und Moderator Michael Biwer, Vice President Guest Events, Messe Frankfurt.

Für alle, die nicht live dabei sein konnten, gibt es hier die Aufzeichnung und die wichtigsten Learnings aus dem 45-minütigen englischsprachigen Talk. 

Aufzeichnung vom 1.2.2024: Deep Dive - Sustainability at Events

Die wichtigsten Fakten aus dem Talk auf einen Blick:

  • Wir lernten zwei sehr fortschrittliche Qualifizierungsverfahren kennen: EMAS - ein Umweltmanagement- und -auditsystem, mit dem die Umweltleistung im ersten Jahr festgestellt und anhand einer konkreten Zielarchitektur kontinuierlich verbessert werden kann. Better Stands - eine neue Brancheninitiative, die nicht nur eine optimale Customer Experience, neue Geschäftsmöglichkeiten und optimierten Umweltschutz bietet, sondern auch verschiedene gängige Vorbehalte ausräumt.
  • Nachhaltigkeit bei Veranstaltungen verursacht nicht unbedingt mehr Kosten, sondern bringt vielmehr einen Mehrwert für den Veranstalter, die Location, die Host City und vor allem für die Teilnehmenden.
  • Was erwarten Veranstalter von den Locations und Dienstleistern? Das unbedingte Bekenntnis zu Net Zero Carbon, ein klares Bekenntnis zur Abfallvermeidung und die konsequente Zusammenarbeit aller Partner.
  • Letztendlich muss Nachhaltigkeit in einem Unternehmen strukturell verankert werden und dazu muss jeder seinen Beitrag leisten. Erste und wichtige Schritte sind schon, dass man das Licht ausmacht und die Heizung herunterdreht – Nachhaltigkeit muss Teil der DNA und des Mindset werden.
  • Die Welt und unsere Branche können nicht warten. In naher Zukunft wird Nachhaltigkeit eine Standardkomponente der Veranstaltungsplanung sein. Wichtige zukünftige Themen werden sein: Kreislaufwirtschaft, lokale Beschaffung, grüne Locations, Eventkultur mit nachhaltigem Impact, Vermeidung von Greenwashing, Abholung und Ausbildung der Menschen.... siehe unsere Buzzword-Cloud im Talk.

Questions & Answers

Frage: Da das Thema Nachhaltigkeit, insbesondere Nachhaltigkeit bei Veranstaltungen, relativ neu ist, besteht ein großer Bedarf an Aus- und Weiterbildung der Menschen, damit sie die verschiedenen Nachhaltigkeitsressourcen bei Veranstaltungen richtig entwickeln und anwenden können. Welchem Bereich oder welcher Abteilung des Unternehmens sollte ein Nachhaltigkeitsbudget zugewiesen werden, damit Veranstalter ihre Nachhaltigkeitsziele effektiv umsetzen können?

Vivien Altmann-Morelli: Die Frage zeigt deutlich, dass Nachhaltigkeit ein übergreifendes Thema ist, das alle Teams einer Organisation betrifft.

Die Schulung von Mitarbeitenden fällt in der Regel in den Bereich HR, die Durchführung nachhaltiger Veranstaltungen in die operativen Abteilungen, die Kommunikation von Nachhaltigkeit gehört zu Kommunikation/Marketing und die Akquisition von Teilnehmenden für nachhaltige Veranstaltungen und die Nutzung von Nachhaltigkeit als Teil ihrer Pull-Strategie ist ein Sales-Thema.

In Anbetracht dessen würden wir empfehlen, das Nachhaltigkeitsbudget individuell einem übergreifenden Nachhaltigkeitsteam oder anderen funktionsübergreifenden Abteilungen wie Unternehmenskommunikation, Strategie oder Transformation zuzuweisen.

Frage: (Farbige) Teppiche verschönern eine Veranstaltung in einer Messehalle und vermitteln ein angenehmes Laufgefühl. Leider werden diese nach der jeweiligen Messe entfernt und entsorgt. Welche (bezahlbare) Alternative bietet die Messe Frankfurt?

Vivien Altmann-Morelli: Gemeinsam mit einem langjährigen Partner bieten wir standardmäßig verschiedene Qualitätsteppiche an, die mit dem Zertifikat „Cradle-to-Cradle Certified®Bronze“ ausgezeichnet sind. Zusätzlich bieten wir Flachfilzteppiche mit einem Zertifikat „Cradle-to-Cradle Certified®Silber“ an. Der Vorteil bei Letzterem liegt insbesondere darin, dass bei der Herstellung CO2 sowie Energie eingespart werden. In allen Fällen wird der Teppich nach der Veranstaltung möglichst sortenrein aufgenommen, durch unseren Entsorgungspartner verladen, gereinigt sowie gepresst. Der Teppich wird dann von einem Recyclingunternehmen granuliert und findet anschließend unter anderem als Material für Fußmatten oder Kunststoffbehälter sowie im 3-D-Druck wieder Verwendung.

Frage: Wir haben erst kürzlich Probleme mit Gangteppichen und der Gestaltung von Messeständen erörtert. Wie gehen Sie damit um, dass sich bestimmte Unternehmen aufgrund finanzieller Interessen und Agenden nachhaltigen Initiativen widersetzen, und wie kann die Branche dem begegnen?

Ben Wielgus: Das ist definitiv eine heikle Frage! Ich denke, dass es natürlich Menschen gibt, die mit dem gegenwärtigen Status quo zufrieden sind, und es ist wichtig, dass wir versuchen, sie in dieses Optimierungsprogramm mit einzubeziehen, indem wir ihnen den geschäftlichen Nutzen einer Veränderung vor Augen führen.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei unseren Gesprächspartner*innen Ben Wielgus und Vivien Altmann-Morelli.

Weitere Links zum Thema:

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